Der 28.09.2009 war der erste Tag meines Urlaubs (wenn man vom Betriebsausflug absieht): Ich wollte schon lange wieder einmal ins Tennengebirge und hatte mir eine Überquerung vom Pass Lueg in die Wengerau in den Kopf gesetzt.
Die Salzachöfen in der Morgendämmerung (Pass Lueg)
Ich fuhr mit dem Zug frühmorgens nach Golling (um 6:30 Uhr ist’s noch finster!) und machte mich übers Moartal und die Salzachöfen auf den Weg zum Pass Lueg, wo ein „abschreckendes“ Schild den Weg wies: „Happischhaus 6h“ – das war ja noch nicht mal die Hälfte der Tagesetappe!
Aber man gewinnt dort schnell Höhe, und ehe man sich’s versieht, steht man am Niedertörl. Dann freilich folgt ein ständiges Auf und Ab, Hin und Her bis zur Pitschenbergalm, deren ebene Grasflächen zwischen den Kalkriesen (Wieselsteine, Tiroler Kopf) überraschen. Schließlich – es war mittlerweile ganz schön wolkig – kam doch das Happischhaus in Sicht. Der Wirt war den letzten Tag oben, drum bekam ich eine sehr reichhaltige (Rest-)Nudelsuppe.
Leopold Happisch Haus (1.925m)
Ich überlegte dann mit dem Wirt, ob ich den oberen Weg über die Kote 2020 und das Raucheck gehen sollte, entschied mich dann aber doch für den dirketen Anstieg zur Edelweißer Hütte. Es hatte zwar in der Zwischenzeit aufgerissen, aber ich traute dem (Wolken-)Frieden nicht ganz – und außerdem musste ich um spätestens 17 Uhr den Bus ins Tal erwischen (was ich nachträglich betrachtet nie geschafft hätte: da hätte ich über die Werfner Hütte runter müssen).
Wollgras im Pitschenbergtal
Es folgte ein herrlicher Marsch durch das Pitschenbergtal, dass ich v.a. wegen der von allen Seiten des Tals kommenden Pfiffe der Murmeltiere in Erinnerung behalten werde. Dann kam immer Bewegung in die trolligen Tiere, die sich grad den Winterspeck anfressen.
Blick zurück ins Pitschenbergtal
Auf der Streitmandlscharte beginnt der eigentliche „Hatscher“ über die Wengerscharte entlang des Schlundes und des Schübbühels zur Tauernscharte: Nun ging es wirklich auf und ab, hin und her, immer den Markierungspunkten und Steinmandln folgend über Felsplatten, Schotter, dann wieder über Graspolster (angenehm für die Sohlen!) und vorbei an furchterregend tiefen Dolinen, immer mit herrlichen Blicken in die Kalksteinwüste des Tennengebirges und auf einzelne Gamsrudel.
Steinmandl vor der Kalksteinwüste des Tennengebirges
Auf der Tauerscharte gönnte ich mir eine kurze Rast und machte mich dann auf den Weg ins Tal. Beim obligaten Bier auf der Hackelhütte hatte ich die Telefonnummer des Werfenweng-Shuttles bekommen und wurde von diesem pünktlich in der Wengerau abgeholt und am Bahnhof in Werfenweng abgeliefert. Um 17:20 Uhr war ich wieder zuhause.
Wegstück oberhalb der Tauernscharte
Ein schöner, langer Tag im Kalkplateau des Tennengebirges, an dem ich bis auf den Hüttenwirt des Happischhauses und ein Ehepaar beim Abstieg vom Eiskogel eher nur Mankei und Gämsen getroffen habe!
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