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Am Bösen Weibele

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Die Tourentage Extrem waren 2016 einerseits von verletzungsbedingten Ausfällen, andererseits auch vom Wetterpech gekennzeichnet. Klaus und ich starteten am 06.04.2016 zum Lucknerhaus in Kals am Großglockner (1.920m). Nach dem obligaten Frühstück im „Brückenkaffee“ in Mittersill gab es nach dem Felbertauern-Tunnel die erste Überraschung: hier war im Gegensatz zum Salzachtal schönes Wetter.

Tourentage Extrem 2016

Mehr Fotos von den Tourentagen Extrem 2016 gibt es temporär auf der Dropbox.

Gute Bedingungen also für die Tour zum Bösen Weibele (3.121m), zu der wir gegen 10 Uhr starteten. Im unteren Teil des Forstwegs gab es immer wieder apere Stellen, aber ab dem canyonartigen Peischlach-Graben herrschten ganz tolle Bedingungen. Im oberen Teil begegneten wir sogar zwei Schneehühnern, die gar nicht scheu waren, sondern uns auf einer Sicherheitsdistanz von 10 Metern hielten. Es herrschte immer noch eine Südströmung, die eine Menge Saharastaub mit sich brachte, was in den Schneefeldern zu interessanten Mustern führte. Am Gipfel schauten wir in Richtung Großglockner und in die Schobergruppe, die schon einige interessante Touren bieten. Die letzten Meter hatten wir die Steigeisen angezogen: eher, weil wir sie ausprobieren wollten, wo wir sie schon mithatten, denn als Notwendigkeit. Ich sagte zu Klaus am Gipfel: „Wir sind auf ein böses Weibele gestiegen“. Seine Antwort: „Da hätten wir zuhause auch bleiben können“

Die Abfahrt war im oberen Teil toll, aber je tiefer wir kamen, desto sulziger wurde der Schnee. Außerdem mussten wir ab dem Peischlachbach ein gefühltes Dutzend mal bei aperen Stellen abschnallen. Auf den letzten Metern zum Lucknerhaus begann es zu regnen: der Wetterwechsel war vorhergesagt – leider!

Um halb vier begann das „Extreme Relaxing“ am Lucknerhaus. Wir hatten ein Doppelzimmer reserviert und enstpannten uns zunächst in der Sauna. Dabei erzählte uns ein Schweizer, dass er und seine Gruppe am selben Tag am Großglockner waren. Das wunderte uns schon ein wenig, zumal der Gipfel die meiste Zeit in Wolken war. Aber angeblich waren die Bedingungen sehr gut – die sicht freilich war schlecht. Das Abendessen war fantastisch und auch  das Frühstück ließ keine Wünsche offen. Das Wetter war am 07.04.2016 durchwachsen, mal sah man weit hinauf, dann gab es wieder Wolken. Wir starteten bei Regen zunächst bei guter Sicht zur Glorerhütte (2.642m). Im oberen Teil wurde es aber wolkig und wir entschieden uns kurz vor Erreichen der Hütte zur Umkehr. Die Abfahrt im Neuschnee war teils recht gut und bald schon waren wir zurück am Lucknerhaus.

Weil die Wettervorhersage für die kommenden zwei Tage gar nicht gut war, entschieden wir uns schweren Herzens zum Abbruch der Tourentage. Schade – aber wir kommen wieder: da gibt es noch ganz tolle Berge zu erkunden!

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