Georg's Blogworld

30.03.2022
von Georg
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Mit Touren-Ski durchs Weltkulturerbe

Die Tourentage Extrem führten von von 25. bis 28.3.2022 in die Dolomiten, genauer gesagt in den Naturpark Fanes-Sennes-Prags. Mit Christof, Dietmar und Tim hatten wir eine kompakte und ausdauernde Gruppe, die auch gut in einem Auto (und Dachbox – danke, Christof!) Platz fand. Unser Quartier bezogen wir im Berggasthaus Pederü auf 1.548m Seehöhe. Von der Pederü aus lassen sich eine Vielzahl von Touren in Sennes- und Fanes-Gebiet unternehmen, allerdings war in diesem Winter wirklich ein ausgesprochener Schneemangel. Wir mussten uns schon danach richten, wo es eine gute Schneedecke gab. V.a. die Aufstiege zur Fanes Alm und ins Sennes Gebiet hatten erst ab etwa 200+hm über dem Tal Schnee.

Am Anreisetag machten wir in Obernberg am Brenner (Abzweiger westlich der Brenner-Autobahn) halt und starteten vom Gasthof Waldesruh über den Obernberger See zum Grubenkopf (2.337m): eine landschaftlich wunderbare Tour im östlichen Ausläufer der Stubaier Alpen, bei der wir über weite Strecken völlig allein unterwegs waren. Grandios war die tolle Aussicht am Gipfel. Ein weiterer Höhepunkt waren die im Schnee am Parkplatz gekühlten hopfenhaltigen Getränke. Und schließlich folgte ein uriger Aufenthalt im Gasthof Waldesruh, wo herrliche Tirolerknödel- und Kaspressknödelsuppe kredenzt wurden. Danach ging es weiter zu unserem Quartier im Berggasthaus Pederü (St. Vigil).

Am 26.3.2022 nutzten wir die für eine andere Gruppe bestellte Schneekatze zur Auffahrt zur Faneshütte und machten uns von dort auf den entfernungsmäßig weiten Aufstig in die Scharte zwischen Lavarella und Zweischartenspitze (Busc da Stlii) und wurden mit herrlichen Tiefblicken nach Alta Badia belohnt. Die Tour klang auf der Faneshütte bei ausgezeichneter Terrassen-Musik und dem einen oder anderen Weißbier aus: Es wird kolportiert, dass die Bierrechnung auf der Faneshütte konstant 100€ ausmachte und dass für einzelne die Abfahrt ins Tal zu einer mächtigen Herausforderung wurde …

Auch am folgenden Tag nutzen wir die Schneekatze für den Transport zur Faneshütte. Christof allerdings war durch die mit uns fahrende „munter plaudernde“ italienische Skitouren-Gruppe etwas irritiert und vergaß deshalb sein Fell im Tal am Dach des Autos. Er musste sich daher auf der landschaftlich außergewöhnlichen Tour zum Monte Castello mit einem Leihfell der Faneshütte behelfen (danke, Ivan! – s.u.). Es tat dem grandiosen Bergpanorama keinen Abbruch, allerdings war auch bei dieser Tour die Schneemenge alles andere als „überbordend“. Unvergessen bleibt das sonnige Nickerchen auf der Groß-Fanesalm und wiederum der Besuch auf der Sonnenterrasse der Faneshütte.
Ein Satz zu Ivan, dem Universalgenie von der Faneshütte: Er lenkte die Schneekatze, brachte die Kinder ins Tal zum Schulbus, spielte stundenlang und begeisternd mit der Band auf der sonnigen Terrasse, besorgte Felle für Vergessliche, und hatte neben all dem immer auch noch Zeit für ein Plauscherl … Respekt!

An unserem letzten Tag stiegen wir in östlicher Richtung zur Fodara-Vedla-Hütte und von dort ins Gran Valun auf. Dass wir die Scharte nicht ganz erreichten, war wiederum der Schneemenge geschuldet: der vorhandene Schnee wurde zunehmend pickelhart und ließ nicht auf großes Abfahrtsvergnügen hoffen. Wir konnten dennoch ein paar schöne Schwünge durchs Gran Valun setzen, erlebten dabei auch ein paar Schrecksekunden (ein verlorener Schi, ein Sturz und ein Einbruch im Sumpf-Schnee). Tragestücke auf der Schotterpiste ins Tal waren mangels Schnee großzügig inkludiert.

Grandios war die Abschluss-Merende auf der sonnigen Terrasse in der Pederü, ehe wir unsere sieben Sachen wieder ins Auto bzw. in die Dachbox packten und uns auf den Weg nach Hause machten.

11.03.2022
von Georg
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Touren-Mix am Ebenhäusl

Die Tourentage Light 2022 vom 3.-6.3.2022 am Ebenhäusl waren durch zwei Dinge charakterisiert: einerseits durch ein Decrescendo der Wetterbedingungen und andererseits durch sehr wechselnde Besetzungen an den einzelnen Tourentagen. Aber eines sei zur Ehrenrettung des Wetters schon noch ergänzt: Es war nie ganz schlecht, aber es gab gegen das Wochenende hin immer mehr hohe Wolkenfelder, die die Sonne immer ein wenig trübten. Der Schnee war wunderbar, so dass dem Abfahrtsvergnügen nichts im Weg stand!

Titelbild: Matthias bei der Abfahrt vom Loosbühel

Am Donnerstag (3.3.) starteten Renate, Matthias und ich auf eine Überschreitung des Nebelecks (2.158m) zum Loosbühel (1.994m) mit fantastischem Abschlussbier auf der Loosbühelalm. Am Freitag ging es mit Julia, Dietmar und Matthias auf den Arappkopf (2.195m, mit der pulvrigen Nordabfahrt). Am Samstag erreichten Julia, Dietmar, Felix und ich das Mureck (2.402m) und am Sonntag folgte dann der Klassiker aufs Kreuzeck (2.204m).

Die Tour zum Mureck war im Aufstieg windig und kalt und wird uns vor allem wegen der fantastischen Abfahrt von der Scharte zwischen Mureck und Schöderhorn in Erinnerung bleiben. Da war dann das Bratl im Almstüberl bei Doris Aichhorn eine willkommene Belohnung für die Mühen des Aufstiegs. Auf der Abfahrt vom Kreuzeck entdeckten wir einen balzenden Auerhahn, der sich als ziemich angriffslustig erwies – nicht lachen, Lois: das konnten wir ja nicht wissen! Ich hatte ihn schon auf Stocklänge vor mir, konnte mich aber durch einen todesmutigen Sprung hinein in den eisigen Hohlweg retten. Das musste natürlich am Jägerstammtisch im Aschaustüberl nachbesprochen werden.

20.12.2021
von Tourenfex
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Weihnachten 2021

Das Jahr 2021 neigt sich dem Ende zu – wieder ein Jahr geprägt durch die Corona-Pandemie. Aber doch auch ein Jahr mit vielen Lichtblicken, schönen Begegnungen und überwältigenden Naturerlebnissen.

Foto: Hüttschlager Talschluss (2020)

02.03.2020
von Georg
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Lungau extrem

Die Tourentage Light 2020 vom 28.2.-1.3.2020 waren durch das zwar abziehende, aber immer noch nachwirkende Sturmtief Bianca zumindest vom Wetter her „extrem“. Zusätzlich hatten wir aufgrund des Murenabgang am Ebenhäusl unser Standardquartier im Hüttschlager Talschluss gegen das Hotel Post Örglwirt in Mariapfarr ausgetauscht und hatten uns einige Touren in der näheren Umgebung gesucht: den Gumma von Lessach über die Wilbachhütte, den Preber vom Prebersee (mit Einkehr in der neuen Ludlalm) und auf einen Rücken über der Granitzlhütte (am Weg zur Zechnerkarspitze).
Mit einem Multivan brachen wir zu sechst (Julia, Renate, Dietmar, Felix, Matthias und ich) am Freitag morgens auf. Die im Laufe des Februar grassierenden viralen Infekte (noch ohne Coronavirus) hielten uns zum Teil schon noch in Schach: Julia musste sogar auf den Preber „verzichten“, und Dietmar hustete uns was …

Mariapfarr am Abend

Bei der Tour auf den Gumma am Freitag wurde es im oberen Teil des Rückens schon ziemlich stürmisch, deswegen kehrten wir auch kurz vor dem Gipfel um. Dafür hatten wir aber im oberen Bereich fantastische Abfahrtsbedingungen. Ab einer Höhe von 1.700m mussten wir aber an diesem Wochenende schon auf Forststraßen hoffen: in den unteren Lagen, speziell im Wald hatte es schon verdammt wenig Schnee. Traumhaft war die Abfahrt über den Gipfelhang des Prebers (wir fuhren etwas südlicher ein): Aufgrund der Neuschneefälle der Woche davor und des schlechten Wetters fanden wir dort einen völlig unverspurten Hang vor.

Im Hotel Post ließen wir es uns nach den Touren im Wellnessbereich bei Sauna und Dampfbad gut gehen. Die Halbpension war sehr üppig, in Verbindung mit den von den Damen angeordneten Konditoreibesuchen war die Gefahr des Verhungerns an diesem Wochenende nicht groß. Abends wurde gespielt, gewutzelt und es gab sogar einen „Diavortrag“ über die Touren in Swanetien im Januar bei Chips und Bier.
Weitere Fotos gibt es temporär auf der Dropbox.

28.01.2020
von Georg
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Durchs wilde Swanetien

Mein Freund Hasch hatte bereits im Juli 2019 den Vorschlag gemacht, seinen runden Geburtstag bei einem „Abenteuerschifahren in Georgien“ zu feiern. Er hatte auch schon Kontakt zu Sven Fölser aufgenommen, einem Österreicher, der unter der Marke „Kaukasus Freeride“ Schitouren- und Freeride-Abenteuer in Georgien organisiert. Svens Organisation beginnt mit der Abholung vom Flughafen, sorgt für eine flexible Gestaltung der Tagesprogramme (inkl. Fahrer und Guides, wenn gewünscht) und endet mit einem Besichtigungstag in Tiflis: alles entspannt, flexibel und zuverlässig – sehr empfehlenswert!

Das Bergdorf Ushguli mit seinen Wehrtürmen ist Weltkulturerbe

Nach Planung und Vorbereitung war es dann am 20. Januar 2020 soweit: Zu zehnt starteten wir mit kompletter Schi- bzw. Tourenausrüstung nach Tbilisi (Tiflis), der Hauptstadt von Georgien. Dort holte uns ein Bus ab und brachte uns in zehnstündiger Fahrt nach Mestia in Nordswanetien, wo wir für die folgende Woche Quartier im Hotel „Suntower“ bezogen.

Mit von der Partie war unter anderen eine Gruppe von ehemaligen Mitarbeitern der Technodat einschließlich des damaligen Geschäftsführers Gerhard Haberl, der mit 72 Jahren der Senior der Reise war. Die zehnköpfige Gruppe bestand 50:50 aus Freeridern und Tourengeher/innen: Das heißt, wir waren tagsüber oft getrennt unterwegs und trafen uns abends zu gemeinsamen Ausflügen in die örtlichen Bars und Restaurants – etwa um Haschs 60. Geburtstag bei Musik und Tanz ausgiebig zu feiern. Die Freerider gingen links und rechts der Lifte auf Entdeckungsreise, die Tourengeher ließen sich mit einem Bus an die Ausgangsorte der Touren bringen – oft in entlegene Döfer bzw. Weiler mit nur wenigen Einwohnern.

Ein absolutes Highlight bildete für mich der zweitägige Ausflug in das Bergdorf Ushguli, zu dem wir in zwei Allrad-Bussen ca. zweieinhalb Stunden (für 40km!) lang anreisten, um dort gemeinsam zwei Tourentage zu verbringen, die zu den sicher schönsten Erlebnissen der Reise zählten. Das Dorf gehört mit seinen Wehrtürmen zum Weltkulturerbe, wurde erst 1989 elektrifiziert und wirkt trotz mittlerweilen steigender touristischer Erschließung, wie wenn es im Mittelalter stecken geblieben wäre: gefrorene Wasserleitungen und Wege (morgens hatte es schon mal -20 Grad), Schweine und Kühe überall, umgeben von eindrucksvollen Bergen, darunter der mit 5.201m höchste Berg Georgiens, der Schchara.

Die Touren bewegten sich auf einer Höhe zwischen 1.600m und 3.250m. Viele Gipfel sind namenlos, aber die Tourenplanung war aufgrund der fantastischen digitalen Karten auch nicht anders wie bei uns. Obwohl in diesem Januar laut Auskunft der Einheimischen sehr wenig Schnee war, fanden wir immer beste Aufstiegs- und Abfahrtsbedingungen vor. Ein Charakteristikum der Touren war, dass immer wieder Hunde aus den steinernen Gehöften dahergesprungen kamen und man nie wusste, ob sie spielen oder beissen wollten. Manchmal begleiteten sie uns auch bis zum Gipfel. Und einmal wartete bei unserer Rückkehr eine Abordnung des Dorfes Etseri – vermutlich vom Bürgermeister angeführt – auf uns, die uns Brot, Wein, Aufstrich, eingelegtes Gemüse und den landesüblichen Tschatscha, einen recht starken Schnaps, aufwarteten: gelebte georgische Gastfreundschaft!
Eine erweiterte Sammlung von Fotos befindet sich temporär auf der Dropbox.

Den Abschluss der Reise bildete ein eintägiger Aufenthalt in der georgischen Hauptstadt Tbilisi (Tiflis): Dort nahmen wir an einer Stadtführung teil, besuchten die Schwefelbäder und die Festung Narikala und genossen ein opulentes Abschlussessen. Am 26.1.2020 ging es mit Turkish Airlines über Istanbul zurück nach Salzburg.

Überall auf den Straßen sind Kühe anzutreffen