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Tourentage 2013: Ammererhof

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Von 28.04. bis 01.05.2013 trafen Conny, Klaus und ich uns zu den diesjährigen Tourentagen in Kolm Saigurn am Ammererhof (1.630m). Fotos gibt es (temporär) auf der Dropbox.

Silberpfennig

Der Sonntag, 28.04.2013, war unser Anreise- und Akklimatisierungstag: nach dem Konzert am Samstag in Oberalm tat mir der ruhige Tag gut und das 3-gängige Menü (Suppe, Spieß und Schokoladenkuchen) abends am Ammerhof war lecker! Nach einem guten Frühstück starteten wir am Montag, 29.04.2013, bei Föhn zum Silberpfennig (2.600m): Die beiden „Hohen“ (Sonnblick und Hocharn) waren im obersten Teil in Wolken – so war der Silberpfennig eine gute Wahl!

Zuerst ging es auf viel Tannenreisig aber immer im Schnee am Almweg durch den Rauriser Urwald, dann über die Durchgangalm (vorbei an der Krakl-Hütte mit den blauen Balken, mit der ich schöne Kindheitserinnerungen verbinde: wir waren mit den Eltern viele Wohen dort) zur Filzenalm, dort nach Norden haltend in das weite Kar zur Bockhartscharte, steil querend über dem oberen Bockhartsee in die Baukarlscharte und schließlich nördlich entlang des Gipfelgrats zum windigen Gipfel mit dem schiefen Kreuz (2.600m). All diese Abschnitte zeigen eigentlich, wie wunderbar dieser horizontal weite Aufstieg gegliedert ist: es gibt immer ein nächstes „Nahziel“. Die Abfahrt war ein Genuß und machte Durst auf die „Weiße“, das Salzburger „Hausbier“ am Ammererhof.

Hocharn

Am Dienstag, 30.04.2013, hatte nachts der Föhn etwas nachgelassen und die beiden „Hohen“ waren wolkenfrei. Der Föhn blies immer noch, es waren auch heftige Böen angesagt. Wir ließen uns nicht abhalten und starteten um 7:15 Uhr zum Hocharn (3.254m). Im Abstand von etwa 10 Minuten folgte uns eine größere niederösterreihische Gruppe unter der Führung von Markus von den Naturfreunden in Lilienfeld: sie wohnten auch am Ammererhof.

Der Aufstieg war zunächst sonnig, später trübte sich aber der Gipfel ein und der Föhnsturm brachte Böen mit über 100 km/h. Etwa 100m unter dem Gipfel fegte eine Böe Conny und viele der Niederösterreicher um: es war Zeit zum Umkehren. Nach Abfellen in den Sturmböen (da heißt es alles gut festhalten!) retteten wir uns etwas tiefer in einen windgeschützten Grat und jausneten dort. Beim Runterfahren zeigte sich eigenartigerweise: je weiter unten, desto besser der Schnee. Schließlich ging es durch Krokusfelder zurück zum Ammererhof. Angesichts des für den lkommenden Tag unveränderten Wetterberichts brach Conny die Tourentage ab: wir aßen noch gemeinsam einen Kaiserschmarrn, dann fuhr Conny zurück nach Saalfelden.

Hoher Sonnblick

Am Mittwoch, 01.05.2013, wollten wir eine kürzere Tour machen, weil wir ja noch die Heimreise antreten mussten. Die Wetterwarte am Sonnblick meldete telefonisch, dass der 1. Mai der beste Tag der Föhnperiode werden sollte. Tatsächlich war es am Morgen stahlend blau: Wir starteten um 7:15 Uhr vom Naturfreundehaus vorbei am Barbarafall (eindrucksvoll!!) zum Neubau und wollten dort ursprünglich Richtung Südosten zum Neuner. Es war aber wettermäig so schön und der Föhn so mäßig, dass wir letztlich nach Westen zum Hohen Sonnblick (3.106m) umschwenkten. Oberhalb der Rojacherhütte gab es ein kurzes Tragestück – eine Passage, die um einen Felsen herum und dann ganz steil aufwärts führt. Von dort ist es nicht mehr weit zur Wetterwarte und zum Zittelhaus. Dort schaut es schon recht „zottelig“ und eisig aus. Noch dazu war überall Saharasandstaub abgelagert (s. dazu Artikel in den SN). Alles in allem ein wunderbar gegliederter und varientenreicher Aufstieg!

Wir aßen ein Rollgerstlsupperl und fuhren dann über den Gletscher ab ins Tal. Im letzten Teil unterhalb des Neubaus ist die Orientierung gar nicht so einfach: man hat um den Barbarafall runter zum Naturfreundehaus die Wahl zwischen steilen und sehr steilen (Trage-)Passagen.

Alles in allem föhnig-windige, aber schneemäßig und bergsteigerisch sehr schöne Tourentage am Ammererhof in netter Begleitung: Danke an Conny und Klaus für die Bergkameradschaft (der „Kader“ der Tourentage war ja sicher größer, aber Hasch war mit einer Gruppe im Libanon unterwegs, bei anderen ging es beruflich oder gesundheitlich nicht gut …).

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